Zuverlässig waren die Motoren aus Marstal. Legendär zuverlässig. In einer Zeit, in der das Verhältnis von Größe, besser noch, Gewicht zu Leistung ein ungünstigeres sein konnte als heutzutage, gab es für die Fischer kaum eine verlässlichere Alternative. Alles, jedes Bauteil an einem Schiffsmotor aus der Marstal Motorfabrik wurde auch dort auf der Insel Ærø hergestellt. Gussformen von Gehäuseteilen, unendlich viele hölzerne Schiffsschraubenmodelle, Schablonen zeugen von einer Zeit, in der das Wort „Import“ noch so gar nichts mit dem Maschinenbau zu tun hatte. Stählerne Ungetüme von Dreh-, Bohr- und Fräsmaschinen harrten dem Verfall als die Motoren schon lange nicht mehr gefragt waren, das Gebäude an allen Ecken und Enden marode wurde und am Ende zwangsversteigert wurde. Bevor die drei neuen Besitzerinnen damit begannen aufzuräumen und das Gebäude zu sanieren um aus der alten Fabrik ein neues Veranstaltungszentrum mit Coworking Spaces, Motomuseum und Experimentierlabor zu entwicklen, entstanden diese Fotos.
Auch heute ist die Marstal Motofabrikken ein besuchenswerter Ort. Das neue Konzept gab der verfallenen, verwaisten Fabrik einen modernen und frischen Charakter ohne die Spuren ihrer Vergangenheit zu verwischen. www.motorfabrikkenmarstal.com